leere Kinostuhlreihen aus rotem Stoff von hinten

Dorothy Arzner

Retrospektive Dorothy Arzner

Dorothy Arzner (3.1.1897 – 1.10.1979) ist die einzige Filmemacherin in Hollywood, die in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren innerhalb des Hollywood-Systems große kommerzielle Kinofilme inszenierte. Ohne die Filmkritikerinnen der amerikanischen Frauenbewegung, die sie in den 1970er Jahren wiederentdeckten, wäre Dorothy Arzner heute wohl vergessen. Die Frauengestalten in Arzners Filmen unterscheiden sich stark von den Frauen in Filmen von Raoul Walsh, Samuel Fuller, George Cukor oder Howard Hughes: Im Gegensatz zum Klischee der »freien und positiven« Frau, das aus männlichen Wunschträumen des Frauenideals entstanden ist, wird die Identität von Arzners Frauen durch emotionale Ausschreitungen und Sehnsucht definiert. Obwohl das weibliche Bewusstsein in ihnen schon weit fortgeschritten ist, können sie aus einem patriarchalischen System nicht ausbrechen und keine neuen Lebensformen in ihrer konservativen Umgebung entdecken. Pam Cook wies in ihrem 1975 veröffentlichten Essay »Approaching the Work of Dorothy Arzner« darauf hin, dass man ihre Filmarbeit unter Berücksichtigung des damaligen Hollywood-Studiosystems und dessen patriarchalischer Ideologie verstehen und beurteilen sollte. Karyn Kay und Gerald Peary haben nach einer langjährigen Korrespondenz 1974 ein Interview mit Arzner geführt, das die wichtigsten Informationen über ihr Leben enthält.
1895, zwei Jahre vor Arzners Geburt, patentierte Louis Le Prince die erste Filmkamera, ein Jahr später inszenierte die junge Alice Guy-Blaché LA FÉE AUX CHOUX, den ersten Spielfilm der Filmgeschichte: Diese Zeit war die Geburtsstunde des Kinos. Schon als Kind kam Dorothy Arzner in »Hoffmann‘s Café«, das ihr Vater in Hollywood betrieb, mit der Filmwelt in Kontakt: David Wark Griffith, Charlie Chaplin, Mary Pickford, Douglas Fairbanks, Mack Sennett, Erich von Stroheim, Hal Roach und viele andere Stars der Stummfilmzeit kamen regelmäßig in das Restaurant zum Abendessen. Aus dem starken Wunsch heraus Menschen zu heilen, wollte die junge Dorothy Arzner zuerst Medizin studieren. Nach ein paar Monaten entschied sie sich anders: »Ich wollte, wie Jesus, die Kranken heilen und die Toten zum Leben erwecken, aber ohne Chirurgie, Tabletten und ähnliches«. Sie versuchte es mit einem Architekturstu- Dorothy Arzner mit Kameramann Al Gilks Retrospektive Dorothy Arzner Dorothy Arzner 17 dium, aber um so schnell wie möglich finanziell vom Vater unabhängig zu werden, brach sie das Studium ab und schaute sich nach einer Arbeit um. Die erste bekam sie als Stenotypistin bei Paramount, damals »The Famous Players – Lasky Cooperation«. Nach einem halben Jahr wurde sie Cutterin in den Real Art Studios, einer Tochtergesellschaft der Paramount.

Zum gesamten Text von Katja Raganelli und dem pdf der Filmreihe mit allen Titeln und Terminen.

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