THE OX-BOW INCIDENT (Ritt zum Ox-Bow) | USA 1943 | Regie William A. Wellman | Drehbuch Lamar Trotti, nach dem Roman von Walter Van Tilburg Clark | Kamera Arthur C. Miller | Musik Cyril J. Mockridge | Besetzung Henry Fonda, Dana Andrews, Harry Morgan, Frank Conroy, Harry Davenport, Anthony Quinn | Produktion 20th Century Fox | Premiere 8.5.1943 | Länge 75 Minuten | Fassung englisch | Drei Männer werden in Nevada (1885) von einem illegalen Aufgebot unter dem unbegründeten Verdacht des Rinderdiebstahls und des Mordes gehenkt. Wellmans klassischer Western um Selbstjustiz, Mordlust und Mitläufertum erregte aufgrund seiner sozialkritischen Haltung großes Aufsehen und galt seinerzeit in den USA – man kämpfte in Europa gegen den Faschismus – als »unwillkommen und unzeitgemäß«. Der Film ist eine Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Faschismus, mit der zeitlosen Botschaft, dass sich Respekt vor dem Recht und Ehrfurcht vor dem Menschenleben gegenseitig bedingen. Für Wellman war nicht einfach nur Hysterie der Motor der Lynchwut der Menschen. »Die begründetste und originellste Aussage des Films liegt in seiner realistischen, kaltblütigen Betrachtungsweise der Gewalttätigkeit: Gewalt ist nichts Ungewöhnliches in unserer Gesellschaft, ja, die Männer, die sich ihr widmen, betrachten sie nicht einmal als Gewalt. Den Hauptgrund für die Beliebtheit des Lynchens sieht der Film in der Gedankenlosigkeit, Unwissenheit und Trägheit der Mehrheit der Menschen; Lynchen als eine Form der Selbsterhöhung und als das natürliche Produkt solcher Figuren, wie der Film sie zeigt.« (Manny Farber, The New Republic, 1943) Henry Fonda, der eigentlich bei der US-Navy war, wurde für die Fertigstellung des Films von der Marine freigestellt. Aus Kostengründen wurden die Nachtszenen im Atelier gedreht, was ihnen einen artifiziellen, überzeitlichen Look verlieh. 1998 wurde der Film ins National Film Registry des National Film Preservation Board aufgenommen.
[Der ursprünglich geplante Vorfilm Der Fuehrer's Face entfällt.]
4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Aufschlag bei Überlänge oder Live-Musik. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung.