Ein ganz gewöhnlicher Jude | Deutschland 2005 | R: Oliver Hirschbiegel | B: Charles Lewinsky, nach seinem Buch | K: Carl-F. Koschnick | D: Ben Becker, Siegfried Kernen, Samuel Finzi | 93 min | OF | Im Mittelpunkt des Kammerspiels steht der jüdische Journalist Emanuel Goldfarb, der eingeladen wird, an einer Schule über seinen Alltag als »jüdischer Mitbürger« zu sprechen. Goldfarb, der das Ganze für eine idiotische Idee hält, da über das Thema schon mehr als genug gesagt worden sei, schreibt dem betreffenden Lehrer einen Absagebrief – der sich zu seiner eigenen Überraschung zu einer umfassenden Abrechnung mit dem deutsch-jüdischen Verhältnis entwickelt. Sein Blick auf die Verlogenheit der Außenwelt ist sarkastisch. Mit großer Lust wettert er gegen die spät entdeckte deutsche Judenfreundschaft ebenso wie gegen die Aneignung von Klezmer-Musik durch »Weltverbesserungsmusikanten«, die ihn selbstgerecht über die Menschenrechtsverletzungen in seiner »eigentlichen« Heimat Israel belehren wollen. Goldfarb rechnet ab: »Eins ist sicher: In Deutschland wird es nie mehr wieder Antisemitismus geben. Auch so ein jüdischer Witz.« »Im schlimmsten Elend hat dieses Volk das Werkzeug des Lachens, und das ist die einzige Antwort auf jede Form von Unterdrückung und Gewalt: dass Menschen sprechen, mutig sprechen und das Lachen einschließen in ihre Kommunikation. Das ist der einzige Weg, um Kriege zu vermeiden.« (Oliver Hirschbiegel)
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.