Anmaßung | Deutschland 2021 | R+B: Chris Wright, Stefan Kolbe | K: Stefan Kolbe | M: Johannes Winde | 110 min | 2015 lernen Wright und Kolbe den Strafgefangenen Stefan S. kennen. In der Sozialtherapeutischen Abteilung der JVA Brandenburg absolvieren sie gemeinsam die Therapiegruppe »Männlichkeit und Identität«. Vier Jahre lang begleiten die Regisseure den Sexualstraftäter durch seine Haftzeit, in der er an einem Programm zur Behandlung von Gewalt- und Sexualstraftätern teilnimmt. Stefan S. lässt sich aber nur widerwillig auf den Film ein. Er möchte nicht erkannt werden. Also verlagern Wright und Kolbe ihre Erzählung in den Theaterraum. Hier wird der Protagonist von einer Puppe vertreten, geführt von den beiden Spielerinnen Josephine Hock und Nadia Ihjeij. Im Film stellen sie nun die bereits geführten Gespräche nach und setzen sie mithilfe von Requisiten und Schilderungen aus der Therapie in Szene. Diese inszenierten Passagen werden oft mit Bildern des Ausgangsmaterials gegengeschnitten, das Kolbe und Wright gedreht haben. Ein Film im Film entsteht. Stefan S. bleibt dabei stets unkenntlich, mal ist er von hinten, mal von der Seite zu sehen, mal mit verpixeltem Gesicht. »Am Ende ist ANMASSUNG vielleicht nicht klüger im Sinne einer griffigen Erklärung; aber in seiner Umsicht und Genauigkeit, seinen Zweifeln und seiner Selbstreflektion auch ein Kommentar auf die True-Crime-Begeisterung des Streaming-Zeitalters«. (Matthias Dell)
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.