Ausstellung "Ehem. Jüdischer Besitz" – Die Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums im Nationalsozialismus

"Ehem. jüdischer Besitz" – unter anderem diesem Aktenzitat ist das Münchner Stadtmuseum im Rahmen der systematischen Erforschung der eigenen Sammlungsbestände nachgegangen.

Erstmals wurden die Ergebnisse der Provenienzforschung von 2011 bis 2015 am Museum zusammen mit der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus präsentiert.

Die Ausstellung hat sich als Momentaufnahme der kontinuierlicher Aufarbeitung der Sammlungsbestände des Münchenr Stadtmuseums verstanden. Sie zeichnete die vielfältigen Biografien von ausgewählten Exponaten aus den unterschiedlichen Sammlungen des Museums nach. Dazu gehörten Kunstgegenstände aus den Bereichen Grafik und Gemälde, Mode und Textilien sowie Kunsthandwerk und Möbel, aber auch Musikinstrumente und Marionetten.

Anhand der Vielfalt der unterschiedlichen Sammlungsbestände wurde das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Raubaktionen fassbar. Auch alltägliche und mitunter sehr private Gegenstände fielen der Verfolgungs- und Enteignungspolitik zum Opfer.

Von den Repressalien und dem staatlich verordneten Eigentumsentzug der Nationalsozialisten waren alle Bevölkerungsschichten betroffen, auch heute kaum noch bekannte jüdische Künstler*innen, Gewerbetreibende und Privatpersonen sowie politische Gegner*innen des Regimes. Unter anderem ging es um das Schicksal der Familien Helbing, Lämmle, Bernheimer, Rothschild, Hackelsberger, Schülein und Kohn. Die Ausstellung würdigte diese zumeist vergessenen Persönlichkeiten des kulturellen Lebens in München und deren Engagement.

Katalog

Neben Aufsätzen zur Geschichte und Ankaufspolitik des Münchner Stadtmuseums, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus sowie zum Kunstbestand der Bundesrepublik Deutschland finden sich hier detaillierte Ausführungen zum Schicksal der Familien von Siegfried Lämmle, Heinrich Rothschild, Julius Schülein, Lehmann Bernheimer, Albert Hackelsberger und Maria Luiko.

Der 272-seitige Katalog mit rund 240 Abbildungen ist an der Museumskasse und im Online-Shop für 34,90 € erhältlich.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz

Kontakt

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
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Kinokasse Tel. +49-(0)89-233-24150