
Nikolaus Geyrhalter
Hommage Nikolaus Geyrhalter

Der auf vielen Festivals lang erwartete »neue Geyrhalter«, MATTER OUT OF PLACE, der »Geyrhalter über Müll«, ist da! In den Feuilletons wird derweil schon auf raunende Prosa umgeschaltet – bildgewaltig, episch, opulent-hypnotisch. Seine sehr persönliche Handschrift ist unverkennbar: Geyrhalters Bilder, oft in grandiosen lotrechten Totalen mit tief gestaffelten Sound-Scapes, die wenigen, präzise gesetzten Worte der Protagonist*innen. Wenn überhaupt ein Wort gesprochen wird. Diese Ausnahmestellung hat sich Nikolaus Geyrhalter lang und hartnäckig erarbeitet. Als Autodidakt gründete er mit kaum 22 Jahren seine eigene Filmproduktion. Seitdem ist er als Regisseur, Kameramann und Produzent in Personalunion unterwegs zu den entlegensten Winkeln der Welt oder aber dem Universum, das sich unmittelbar vor seiner eigenen Haustür öffnet. »Als Dokumentarist stoße ich auf Orte und Systeme, die könnte ich mir gar nicht ausdenken, wenn ich sie nicht finden würde.« Ein Kino zum Zuschauen und als-Publikum-im-Sujet-Aufgehen. Heute, knapp dreißig Jahre und 18 Filme später, gibt es kaum einen Filmpreis, den er nicht gewonnen hat. Das hat nicht nur mit seinen Themen zu tun, die sich oft an aktuelle Debatten anlehnen. Wie bei HOMO SAPIENS, der sich nahtlos in die Diskussion um das Anthropozän einreihen könnte. Durch seinen minimalistischen Ansatz, der den Zuschauer*innen jeglichen Kommentar verweigert, durch das Bestehen auf einer ganz eigenen Erfahrung der filmischen Zeit, entsteigen seine Arbeiten stets der aktuellen Debatte und erinnern uns daran, dass es im Kino um mehr geht als das reine Kopf-Erleben. Das wahre Kino trifft einen immer auch zwei, drei Handbreit tiefer. Man könnte meinen, dass sein Blick eine formale Strenge hat, die seinen Filmen etwas Monumentales verleihen soll. Aber nichts ist weniger wahr als das. »Die Regel ist ganz einfach«, so Nikolaus Geyrhalter. »Es ist auch immer die gleiche: Du musst mit den Menschen vor Ort Zeit verbringen.« Und so ist er ein ums andere Mal an den Brenner zurückgekehrt für DIE BAULICHE MASSNAHME, wo seine Protagonist*innen sich dem Film und damit uns öffnen. Seine Arbeit zielt auf den präzisen Blick, die persönliche Erfahrung, die Essenz des Dokumentarischen. So wird es beim DOK.fest München 2023 nicht nur die Vorfreude auf eine Premiere geben. Wir freuen uns auf die Hommage eines Regisseurs, dessen Arbeiten immer auch eine tiefe Verneigung vor dem Dokumentarischen sind.
Jan Sebening
38. DOK.fest München, Donnerstag, 4. Mai bis Sonntag, 14. Mai 2023, Zu Gast: Nikolaus Geyrhalter
Weitere Informationen und Spieltermine unter: www.dokfest-muenchen.de
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Dienstag - Donnerstag 19.00 Uhr
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