
Architekturfilmtage
Architekturfilmtage: Wohn-Gemeinschaft

Le Corbusier schrieb 1921: »Ein Haus ist eine Wohnmaschine «. 100 Jahre später präsentiert eine Gruppe indigener Architekt*innen eine eigene Sprache des Bauens, dessen Aufgabe es ist, Gebäude in Bezug zur Natur entwerfen und »über die Menschen selbst nachzudenken und darüber, was ihnen wichtig ist.« In diesem Spannungsbogen bewegen sich die diesjährigen Architekturfilmtage. Ein bereits früher gefasstes Thema wird fortgeschrieben: das Leben der Menschen in den Häusern und das eigene Leben der Häuser. Die Geschichte des Bauwerks beginnt mit der Idee und Konzeption der Architekt*innen, dann verbindet sich das Haus mit dem Leben der Menschen in ihm: Sie beeinflussen, verändern und entwickeln sich gemeinsam.
Zwei berühmt-berüchtigte Beispiele des Bautyps der »Wohnmaschine«, die Cité Gagarine in Paris und Robin Hood Gardens in London, beide mittlerweile abgerissen, werden vorgestellt, einmal halbfiktional, zum anderen rein dokumentarisch. Beide Zugänge verbindet der genaue Blick auf die ursprünglichen Visionen der Erbauer sowie die Entwicklungen von Theorie und Praxis des auch immer wieder problematischen Zusammenlebens vieler Menschen in riesigen Komplexen. Dass das – zum Teil in kleinerem Maßstab – aber durchaus auch gut funktionieren kann, zeigt der Film DER STOFF, AUS DEM TRÄUME SIND anhand mehrerer Modelle von kooperativen Wohnprojekten in Österreich.
Ganz eigene Ideen von Gebäuden entwickelt Freddy Mamani Silvestre, Ingenieur und autodidaktischer Architekt aus dem Volk der Aymara in Bolivien. In der Millionenstadt El Alto hat er die »neoandine Architektur« begründet – mit über 60 unvergleichlichen Bauten, immer in enger Verbindung zur eigenen Tradition und Kunst entworfen. Auch die Bauwerke von indigenen Architekt*innen aus Nordamerika und Canada, die der Film FROM EARTH TO SKY porträtiert, entstanden jeweils auf der Grundlage der eigenen Herkunft und des überlieferten Wissens. Unter Berücksichtigung von sieben »Kardinalpunkten« der indigenen Kulturen werden Modelle für eine zeitgemäße Baukunst entwickelt. Oft kommt in den Erzählungen der Architekt*innen die Formel vor: »Ich musste heimkehren, um meinem Volk zu helfen« – als erstes Ziel und dann Ausgangspunkt für die weitere Arbeit.
Die Heimkehr – die Erinnerung an die Häuser und Wohnungen der Kindheit und Jugendzeit, an die Eltern und Großeltern – ist das Grundmotiv mehrerer Filme des Programms. Heimkehr – das kann aber auch Heimsuchung bedeuten. Das Eigenleben der Häuser – manche Häuser sind haunted.
Von Planung und Bau über Nutzung (Leben) bis zu Abriss/Zerstörung (Tod) – ein langer Weg. Mit einer transzendent fliegenden Kamera zeigt der Film BEYOND THE LIFE OF FORMS ein Grabmal von Carlo Scarpa und einen Friedhof von Aldo Rossi. Jenseits des Lebens … Jedes Haus trägt in sich die Geister derer, die dort lebten, und derer, die noch kommen werden. Stephanie Hausmann / Klaus Volkmer
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FreitagNACHTSgeöffnet!
Jeden 2. Freitag im Monat ist die Ausstellung "Nachts. Clubkultur in München" bis 22.00 Uhr geöffnet.
Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag - Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag - Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 17.00 Uhr
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